Dann probierte sie den Schlüssel aus. Er ließ
sich herumdrehen - ein-, zweimal -, und die Tür sprang auf! Noch
ehe Elena es sich versah, huschte die schwarze Katze in den Wagen. Sie
leuchtete mit der Taschenlampe und fand Sofia in einer Ecke, in ein Lager
aus weichen Decken gekuschelt.
Das war es also, was der Wagen enthielt: eine Sammlung unzähliger
Decken, Matten und Matratzen. Und nun verstand Elena auch, was das Phantom
ihr hatte mitteilen wollen. Es ging nicht um Kritik an ihr oder an Rob.
Der Fremde hatte sie auf eine Gefahr hingewiesen. Und die Lösung
lag nicht darin, ihre Vorführung einzustellen oder zu verändern.
Alles, was erforderlich war, waren ein paar zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen.
Elena wählte einige dunkle, gut gepolsterte Matten aus, die in der
Vorstellung nicht weiter auffallen würden. Stück für Stück
beförderte sie ihre Beute in das Zirkuszelt. Sie verteilte die Matten
um die aufgebaute Mauer herum - die dickeren an den Anfang, dort wo sie
morgen auf Robs Schultern steigen würde. Nervös wagte sie einen
Blick aus dem Zelt in die Dämmerung: Noch immer keine Spur von ihrem
Akrobatenpartner. Sollte sie ihn etwa suchen gehen?
Doch zunächst kletterte Elena einmal flink an dem noch immer herabhängenden
Tuch empor. Sie ließ sich ein wenig schneller fallen, als es geplant
war - und landete unversehrt auf weichem Untergrund.
'Wenigstens etwas funktioniert', stellte sie zufrieden fest. Was Elena
betraf, so konnte die Show beginnen.
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