Akt III  
         
    Zirkusschule    
    Madame Claire    
       

Langsam aber sicher ging die Zirkusvorstellung ihrem Ende entgegen. Ein Höhepunkt stand aber noch aus. Noch einmal erschien Clooney, der Clown. Er kündigte Elena an, die "Herrin der Lüfte".
Diese erschien in einem rot und gelb leuchtenden Kostüm, mit einem Paar Vogelschwingen auf dem Rücken.
Pompöse Musik setzte ein. Luft aus einer Windmaschine wühlte Elenas dunkles Haar auf. Dann wurden zwei lange, rote Tücher vom inneren Zeltdach aus auseinander gefaltet, so dass sie bis auf ein paar Meter an den Boden heranreichten. Auch sie flatterten im Wind.
Elena erklomm eines der Tücher. Ein Scheinwerferlicht folgte ihr. Sie kletterte bis ganz unter das Dach und präsentierte den Zuschauern ihr strahlendes Gesicht.
Die Musik wurde leiser und melodischer. Elena spielte mit dem Tuch, wickelte sich ein, tanzte in der Luft. Dann zog sie das Tuch auseinander und entblößte zwei Hälften. Sie ergriff beide Teile und vollführte dazwischen eine Rolle.
Das Publikum applaudierte.
Dann ließ Elena sich sanft heruntergleiten, bis zu...
Rob auf einem Skateboard! Der Artist stieß sich ab, fuhr eine Rampe hinauf, wagte einen Sprung über einen Abgrund und landete schließlich sicher auf einer Mauer aus Holzblöcken, die für die Räder des Skateboards gerade so breit genug war.
Die Band untermalte den Auftritt mit einem rhythmischen, sich immer mehr im Tempo steigernden Takt.
Rob fuhr los. Elena schwang sich herab und sprang - nein, flog! - auf die Schultern des Skateboardfahrers. Der griff nach ihren Beinen und hielt sie fest, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren.
Die übereinander gestapelten Akrobaten fuhren über die schmale Ebene. Rhythmisches Klatschen der Zuschauer feuerte sie an.
Am Ende der Mauer löste sich Elena von Robs Griff und hechtete nach dem zweiten Tuch. Sie krallte sich darin fest, während unter ihr der Skater auf eine zweite Rampe sprang und dann abwärts fuhr.
Die Vogelfrau kletterte in Spiralen das rote Tuch hinauf. Oben angekommen dankte sie dem Publikum mit einem Handkuss. Das polterte, trampelte mit den Füßen und klatschte hemmungslos Beifall.
Der Auftritt war mehr als geglückt!

XXI. Die Welt